Santos Chillemi et compagnie, featuring Juan Jose Mosalini bei Jazz Zeitung

"Jazz, entstanden durch das Zusammenfließen unterschiedlicher Kulturen, hat in vielen Teilen der Welt neue musikalische Energien freigesetzt und immer wieder Anstoß zu Entwicklungen gegeben die durch Assimilation zunächst fremder Elemente und Substanzen zu faszinierenden Klangfarben und Spielweisen geführt haben. Seit den Anfängen gibt es im Jazz Latin-Einflüsse und Jelly Roll Morton meinte gar „the Spanish tinge“ sei die entscheidende Zutat des Jazz welche diesen vom Regtime unterscheide. Wie dem auch sei, Latin Elemente haben in der Geschichte des Jazz immer eine wichtige Rolle gespielt, es genügt an Laurindo Almeida und Bud Shank oder an Airto Moreira und Flora Purim zu erinnern. Eine spezielle Form des Jazz entstand durch den Einfluss lateinamerikanischer Musiker im mit dem „Tango nuevo“, welcher inzwischen eigene Traditionen und profilierte Persönlichkeiten die mit herausragenden Musikern wie Astor Piazzola, Juan José Mosalini, Dino Saluzzi und Luis Di Matteo assoziiert werden, hervorgebracht hat. Für den Argentinier Santos Chillemi ist der Tango ein wichtiger jedoch keineswegs der einzige Einfluss. Er hat sich gleichermaßen mit klassischer und neuer Musik, mit zeitgenossischer Komposition und mit Jazz auseinandergesetzt. Chillemi, 1950 in Buenos Aires geboren, studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt Klavier, Elektroakustik, Harmonielehre und Komposition. Im Anschluss an sein Studium arbeitete er mit lateinamerikanischen Gruppen mit denen er auch ausgedehnte Tourneen unternahm. 1981 entschloss er sich seinen Wohnsitz nach Paris zu verlegen. Hier schrieb er Kompositionen für Sinfonieorchester und Filmmusiken und beschäftigte sich  mit Werkanalyse, der Wiener Schule und serieller Musik (Lehrer: Pierre Mariétan ). 1943 in Buenos Aires geboren, war Mosalini bereits mit 17 Jahren professioneller Musiker und arbeitete als Bandoneonspieler mit den wichtigsten Orchestern und Solisten Argentiniens. Mit seinem eigenen Ensemble gehörte er bald zur Tango-Avantgarde des Landes. Mosalini ist einer der Großen des Bandonneons, der es versteht, Tradition und Moderne auf faszinierende Weise zu verbinden." JAZZ ZEITUNG